Spielwaren, Gutscheine und Bekleidung sind auch in diesem Jahr die Dauerbrenner unter dem Weihnachtsbaum. Insgesamt möchten 90 Prozent der Deutschen etwas zu Weihnachten verschenken und planen, dafür durchschnittlich 280 Euro auszugeben. Laut einer aktuellen GfK-Umfrage kann der Handel daraus – wie im letzten Jahr – mit einem Umsatzvolumen für Geschenke von rund 14,3 Milliarden Euro im Weihnachtsgeschäft rechnen.

Das Budget für Weihnachtsgeschenke bleibt auch in diesem Jahr auf konstant hohem Niveau. Mit durchschnittlich 280 Euro liegen die geplanten Ausgaben sechs Euro über dem Vorjahresniveau. Das Weihnachtsbudget zeigt erwartungsgemäß deutliche Unterschiede je nach Alter und Einkommen. Während junge Menschen zwischen 14 und 24 Jahren durchschnittlich 125 Euro für Geschenke einplanen, steigt die Summe mit zunehmendem Alter bis auf 356 Euro bei den über 55-jährigen. Die 14- bis 24-Jährigen reduzieren ihr Budget um neun auf 125 Euro. Dagegen planen die Verbraucher im Alter von 55 bis 75 Jahren in diesem Jahr 32 Euro mehr auszugeben. Damit steigt ihr Weihnachtsbudget um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr.Der Blick auf die Einkommenssituation der Haushalte zeigt ein ähnliches Bild. Das Ausgabeverhalten bei Menschen mit einem Haushaltsnettoeinkommen bis 1.499 Euro bleibt mit 169 Euro auf dem Vorjahresniveau. Personen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von 1.500 bis 2.499 Euro geben mit durchschnittlich 260 Euro dieses Jahr acht Euro mehr aus. Dagegen sinken die durchschnittlich geplanten Ausgaben für Weihnachtsgeschenke bei den Befragten in Haushalten mit einem Nettoeinkommen von 2.500 bis 3.499 Euro von 299 auf 282 Euro. Ab einem Haushaltseinkommen von 3.500 Euro erhöhen die Deutschen ihr Weihnachtsbudget um 14 Euro auf insgesamt 381 Euro.

Auch in diesem Jahr bleiben Bücher das beliebteste Geschenk der Umfrageteilnehmer. Zum Fest möchten 38 Prozent (+ ein Prozent) der Menschen mindestens ein Buch verschenken und geben in dieser Kategorie durchschnittlich 39 Euro aus. Für den Buchhandel ergibt sich daraus nach GfK-Berechnungen ein potenzielles Umsatzvolumen von 953 Millionen Euro (-24 Millionen Euro zum Vorjahr). Spielwaren werden am zweithäufigsten unter dem Weihnachtsbaum liegen. Insgesamt wird etwas über ein Drittel der Deutschen (34 Prozent) ein Geschenk aus diesem Bereich wählen. Dafür wollen sie durchschnittlich 84 Euro und somit sechs Euro mehr als im vergangenen Jahr ausgeben. Für den Handel ergibt sich daraus ein Umsatzpotenzial von 1,85 Milliarden Euro (+14 Millionen Euro). Bekleidung und Accessoires möchten 29 Prozent der Deutschen verschenken (2015: 31 Prozent). Dafür werden sie in diesem Jahr durchschnittlich 87 Euro (- drei Euro) aufwenden. Der Handel kann daher mit einem Umsatz von 1,65 Milliarden Euro rechnen (-14 Millionen Euro). Etwas mehr als ein Viertel der Verbraucher will in diesem Jahr dem Beschenkten mit Gutscheinen die Auswahl seines Geschenks selbst überlassen (27 Prozent). Durchschnittlich sind hierfür 97 Euro eingeplant – etwas weniger als im letzten Jahr. In Summe kann der Handel mit einem Gutscheinvolumen von 1,69 Milliarden Euro rechnen. Bargeld verschenkt jeder Fünfte und nimmt dafür durchschnittlich 241 Euro aus seinem Budget. Ess- und Trinkbares findet wie im Vorjahr ein Viertel der Bevölkerung (24 Prozent) als Geschenk attraktiv. Hierfür planen die Verbraucher mit durchschnittlich 41 Euro aber etwas weniger Budget ein als im vergangenen Jahr. Der Handel kann in diesem Segment mit rund 625 Millionen Euro Umsatz (-24 Millionen Euro) rechnen. Parfüm und Kosmetikartikel werden durchschnittlich im Wert von 52 Euro gekauft. Da 24 Prozent Geschenke in dieser Kategorie machen wollen, liegt das Umsatzpotenzial für den Handel bei 828 Millionen Euro (-15 Millionen Euro). Mit insgesamt 15 Prozent entscheiden sich etwas mehr Menschen als letztes Jahr dafür, Abos und Veranstaltungstickets zu verschenken. Mit durchschnittlich 84 Euro geben sie dafür ungefähr zehn Prozent mehr aus als noch in 2015 (76 Euro). Das potenzielle Umsatzvolumen steigt somit deutlich von 704 auf 812 Millionen Euro. Für silberne Scheiben unter dem Weihnachtsbaum entscheiden sich mit 14 Prozent weniger Deutsche als im letzten Jahr. Mit 36 Euro geben sie jedoch etwas mehr für CDs und DVDs aus als in 2015 (32 Euro). Daraus ergibt sich ein Umsatzpotenzial von 326 Millionen Euro (-11 Millionen Euro). Uhren und Schmuck stehen bei etwa jedem achten Verbraucher auf der Geschenkeliste. Sie sind jedoch bereit, in diesem Jahr durchschnittlich 117 Euro für Produkte dieser Art auszugeben. Das sind 27 Euro mehr als im letzten Jahr. Für den Handel steigt das Umsatzpotenzial damit deutlich und erreicht 955 Millionen Euro (+192 Millionen Euro).

Geschenke im Internet zu bestellen, ist weiterhin sehr beliebt. Insgesamt wollen 53 Prozent der Deutschen mindestens ein Geschenk im Internet erwerben. In den meisten von GfK untersuchten Produktbereichen steigt die Zahl der Personen, die Geschenke nicht nur im stationären Handel, sondern auch online einkaufen möchten. Spitzenreiter beim Online-Einkauf sind Abos und Veranstaltungstickets. Insgesamt 71 Prozent der befragten Verbraucher, die solche Geschenke einplanen, wollen diese auch im Internet kaufen. Den größten Zuwachs verzeichnen mit einem Plus von jeweils 14 Prozentpunkten Computer und Laptops (67 Prozent) sowie Smartphones und Smartwatches (57 Prozent). Der Anteil der Befragten, die Schmuck und Uhren auch online kaufen wollen, sinkt am deutlichsten (- fünf Prozentpunkte), wobei hier die Durchschnittsausgaben jedoch deutlich steigen.

Ein Großteil der Deutschen beginnt mit den ersten Überlegungen für Weihnachtsgeschenke im November (32 Prozent). 36 Prozent der Befragten geben an, sich bereits vorher Gedanken über Geschenke zu machen. Am häufigsten beruhen die Ideen für Geschenke auf eigenen gezielten Überlegungen (59 Prozent), dem direkt geäußerten Wunsch des Beschenkten (57 Prozent) oder auch auf spontanen Ideen (55 Prozent). Am seltensten stöbern die Verbraucher in Geschäften, um sich erste Anreize für Geschenkideen zu holen (27 Prozent). Eher nutzen sie das Internet für erste Überlegungen (32 Prozent). Vor allem die 25- bis 44-Jährigen ziehen das Stöbern im Netz der Ideensuche im Geschäft vor. Verbraucher ab 45 Jahren bevorzugen Geschäfte für die Ideensuche.

Ist die Entscheidung für ein Geschenk gefallen, informieren sich die Deutschen vor dem Kauf sowohl im Internet als auch im stationären Handel. Über die Hälfte der Konsumenten nutzt die Internetseiten der Händler als Informationsquelle (58 Prozent). Ähnlich viele informieren sich in Kaufhäusern (57) und Fachgeschäften (53).

Selbstgebastelte oder selbstangefertigte Geschenke unter den Baum zu legen, erfreut sich bei den deutschen Verbrauchern zunehmender Beliebtheit. Im Jahr 2010 lag die Anzahl der Verbraucher, die Geschenke selbst anfertigen wollen bei 23 Prozent. In diesem Jahr geben 28 Prozent der Deutschen an, auch Selbstgebasteltes zu verschenken. Mit 32 Euro planen sie, für DIY-Geschenke in diesem Jahr durchschnittlich fünf Euro mehr auszugeben als 2010. Insgesamt liegt das Umsatzpotenzial des Handels für selbstgebastelte Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr bei 625 Millionen Euro. Jeder vierte Verbraucher kann sich außerdem vorstellen Gebrauchtes zu verschenken. Eine hohe Zustimmung findet man vor allem bei den Konsumenten im Alter zwischen 14 und 34 Jahren (73 Prozent).