Vor der Abstimmung über die Novelle der Ladenöffnungszeiten im Plenum des nordrhein-westfälischen Landtags am Mittwoch appelliert der Handelsverband NRW nochmals eindringlich an die Politik, bei der Entscheidung Augenmaß und Weitsicht walten zu lassen.

„Bereits die Beschränkung der möglichen Sonntagsöffnungen ist in unseren Augen unnötig. Doch lediglich einen verkaufsoffenen Sonntag pro Kommune im Advent zulassen zu wollen, schießt weit über das Ziel des Sonntagsschutzes hinaus“, macht Dr. Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes NRW, den Standpunkt der Branche deutlich. Geht es nach dem Willen der regierenden Koalition, soll die Anzahl der verkaufsoffenen Sonntage künftig auf maximal 13 pro Jahr und Kommune gedeckelt werden, wobei lediglich ein verkaufsoffener Sonntag pro Kommune in der Adventszeit liegen soll. Der Verband warnt vor den Folgen: Dieses Gesetz würde Händler in den Innenstädten und Nebenzentren in Konkurrenz zueinander drängen – ein Wettbewerb, der aufgrund der Werbe- und Anziehungskraft der Innenstädte zu Lasten der Vielfalt, Attraktivität und Verkaufsaktivität in den Stadtteilen gehen würde. Achten appelliert deswegen an die Politik, der anstehenden Entscheidung mit Weitsicht zu begegnen: „Der Advent ist die für den Einzelhandel maßgebliche Saison. Knapp ein Fünftel des Jahresumsatzes wird in den Wochen vorm Fest gemacht. Es muss das Ziel der Politik sein, den stationären Handel in den Innenstädten und Nebenzentren zu stärken!“ Mit Blick auf den Wettbewerb aus dem Internet und den nahen Niederlanden dürfe die Politik nicht leichtfertig riskieren, dass der drittgrößte Wirtschaftszweig und einer der wichtigsten Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen per Gesetz geschwächt werde, so Achten

Der Branchenverband plädiert für die Beibehaltung des gegenwärtig gültigen Ladenöffnungsgesetzes mit einer Freigabe der werktäglichen Öffnungszeiten und vier verkaufsoffenen Sonntagen pro Betriebsstätte und Jahr. Die Debatte um die Sonntagsöffnungen wurde zusätzlich durch eine umstrittene Ankündigung des NRW-Wirtschaftsministers Garrelt Duin auf dem Jahresempfang der Einzelhandelsverbände im März 2013 befeuert. Duin sprach sich damals für einen zweiten verkaufsoffenen Sonntag im Advent aus.

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