Staunen, Stöbern, Trödeln – das könnten die Menschen 52 Sonntage im Jahr, wenn es denn auf den „Trödelmärkten“ noch möglich wäre. Doch Trödel im eigentlichen Sinne ist auf einem Großteil der Märkte in NRW heute kaum noch zu finden.

Der Handelsverband NRW hat bereits vor geraumer Zeit auf diese Missstände hingewiesen. „Es geht nicht darum, Trödelmärkte zu verbieten oder den Menschen ein Sonntagsvergnügen zu enthalten“, stellt Dr. Peter Achten, Hauptgeschäftsführer der Handelsverbandes NRW ganz deutlich klar. Doch vor dem Hintergrund des erst kürzlich novellierten Ladenöffnungsgesetzes sei es nicht hinnehmbar, dass der Begriff „Trödelmarkt“ dazu genutzt wird, geltendes Recht des Sonntagsschutzes im teilweise großen Stile zu unterwandern. Mit dem Ziel, den Sonntagsschutz zu stärken, wurden mögliche Sonntagsöffnungen im NRW-Einzelhandel erst im Mai 2013 stärker reglementiert.

„Wir begrüßen, dass sich die Landespolitik in der Erarbeitung eines Marktgesetzes intensiv mit dem Thema Neuwarenverkauf auf Trödelmärkten auseinandersetzt“, betont Achten. Auch mit Blick auf das Wettbewerbsrecht und den Verbraucherschutz sei es dringend notwendig, dem unregulierten und wettbewerbsverzerrenden Verkauf von Neuwaren auf Trödelmärkten Einhalt zu gebieten.

Gerade in Klein- und Mittelstädten bedrohen die sonntäglichen „Trödelmärkte“, auf denen überwiegend Neuware verkauft wird, die Existenz vieler Einzelhändler, denen der Umsatz mit Textilien, Lebensmitteln, Unterhaltungselektronik u.v.m. wegbricht.

„Geltendes Recht muss für alle Handlungsgrundlage sein“, so Achten zusammenfassend. „Dass die Landespolitik sich das Thema „Trödelmärkte“ genau angeschaut und an vielen Stellen Handlungsbedarf erkannt hat, spricht für sich. Nun ist eine zeitnahe Korrektur der aktuellen Situation dringend notwendig.“

Der Handelsverband NRW vertritt über 100.000 Einzelhandelsunternehmen jeglicher Betriebsgröße und -form. Mit einem jährlichen Umsatz von rund 93 Milliarden Euro ist der Einzelhandel in Nordrhein-Westfalen ein wirtschaftliches Schwergewicht, mit über 750.000 Beschäftigten und Auszubildenden einer der wichtigsten Arbeitgeber und Nachwuchsförderer des Landes.

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