Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland schätzen die aktuelle Geschäftslage so positiv ein, wie seit fünf Jahren nicht mehr. Das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE). Demnach sind die Händler auch in ihren Erwartungen für das Jahr 2016 optimistisch. Während im Online-Bereich die Zeichen weiter auf Wachstum stehen, haben in den Innenstädten allerdings viele Unternehmen mit Rückgängen bei der Kundenfrequenz zu kämpfen.

„Das wirtschaftliche Umfeld für den Handel ist nach wie vor günstig. Der Arbeitsmarkt entwickelt sich positiv, die Einkommen steigen und die Zinsen sind niedrig“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die guten Rahmenbedingungen hätten in der Branche in den ersten beiden Monaten 2016 für ein nominales Umsatzplus von 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesorgt. Vor diesem Hintergrund sieht der HDE die Branche auf gutem Weg, die Umsatzprognose von plus zwei Prozent für das Jahr 2016 zu erreichen. Wachstumstreiber bleibt dabei der Online-Handel, dessen Umsätze nach HDE-Einschätzung in diesem Jahr um elf Prozent zulegen werden. Auch belegt die HDE-Umfrage die positive Entwicklung im E-Commerce: So erwarten knapp 70 Prozent der Multichannel-Händler steigende Umsätze für ihre Online-Shops und Marktplatzaktivitäten.

Gleichzeitig berichten viele Händler, dass sie zunehmend mit sinkenden Kundenfrequenzen zu kämpfen haben. Besonders deutlich wird das in den Innenstädten. Hier sprechen über 70 Prozent der Geschäfte von rückläufigen Besucherzahlen. Über alle Lagen hinweg liegt dieser Wert nur bei 58 Prozent. Um die Innenstädte wieder attraktiver zu machen, fordert der HDE Rahmenbedingungen für zukunftsfeste Standorte. Verbesserungen seien nur in enger Zusammenarbeit aller Beteiligten zu erreichen. Genth: „Handel und Kommunen müssen an einem Strang ziehen.“ Deshalb startet der HDE am morgigen Mittwoch gemeinsam mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund eine Allianz für Innenstädte.

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