Der Anfang des Weihnachtsgeschäftes war verhalten, aber nicht ungewöhnlich. Die Prognosen für das Weihnachtsgeschäft versprechen gute Umsätze wie nie – aber nach einem Zwischensprint am vierten Adventssamstag scheinen Christkind und Weihnachtsmann eine Pause eingelegt zu haben. Mit beinahe fünf Wochen Dauer ist die Adventszeit in diesem Jahr die längstmögliche. Das sollte eigentlich den Kunden sehr entgegenkommen, die teilweise in der Woche vor Weihnachten schon frei haben und für die letzten Vorbereitungen des Weihnachtsfestes nutzen.

Die Zufriedenheit der Händler fällt nach der Umfrage des Handelsverbandes NRW Westfalen-Münsterland noch sehr gemischt aus: „Die ganze Bandbreite der Zufriedenheitsskala ist vertreten, aber es sind mehr unzufriedene Händler dabei, als wir es erwartet hätten. Gerade der vierte Adventssamstag gab Anlass zur Hoffnung, dass der Einkauf der Weihnachtsgeschenke nun in eine tolle Schlussrunde starten würde,“ so Karin Eksen, Geschäftsführerin des Handelsverbandes in Münster. „Der Handelsverband Deutschland erwartet eine Steigerung der Umsätze im Verhältnis zum letzten Jahr. Ich glaube aber eher nicht, dass dieses hohe Ziel erreicht werden wird. So, wie es jetzt aussieht, werden aber wohl die meisten Händler das Vorjahresergebnis erreichen.“

Gerade für die Textilhändler ist es erfreulich, dass es doch noch kälter geworden ist, so dass die Winterware, und dabei auch hochwertige Jacken, für die Kunden interessant ist. Sweatshirts der Marke Naketano stehen bei den Damen offenbar hoch im Kurs. Im Sportbereich fällt der Laufsport besonders positiv auf, während der Fußball nicht so eine große Rolle spielt. Für die Spielwarenhändler ist das Weihnachtsgeschäft die wichtigste Zeit des Jahres. Hier kommen „Hatchimals“ (ein Ei, aus dem bei guter „Pflege“ ein Küken „schlüpft“) gut an wie auch die Klassiker Lego und die Carrerabahn. Aufgrund der vielen technischen Weiterentwicklungen haben technische Geräte unterm Weihnachtsbaum seit Jahren eine besondere Bedeutung. Hier werden in diesem Jahr Virtual Reality-Brillen ebenso nachgefragt wie 360°-Kameras oder auch 4K-Fotoapparate. Technik für den Haushalt spiegelt sich in beliebten Multikochern wider, die neben hochwertigen Kochgeräten in der Gunst der Kunden hoch im Kurs liegen.

„Was bei Parfüms und Schmuck der Renner werden wird, ist noch nicht zu sagen, vermutlich finden Uhren und die Düfte der bekannten Marken auch als sogenannte Last-Minute-Präsente noch guten Absatz. Ebenso wie bei Büchern sind dieses die Klassiker für die Einkäufe auf den letzten Drücker – nicht, weil sie auf der Beliebtheitsskala ganz hinten wären, sondern weil es aus der Fülle des attraktiven Angebotes immer noch gute Möglichkeiten gibt, sofern der Kunde nicht auf ein ganz bestimmtes Produkt festgelegt ist.

Nach den Feststellungen des Handelsverbandes spielen Gutscheine auch in diesem Jahr eine große Rolle auf dem Gabentisch. Nach den Weihnachtstagen erwartet der Handel noch gute Umsätze, da viele Menschen die Zeit zwischen den Jahren frei haben. Da werden Gutscheine und Geldgeschenke umgesetzt. Insgesamt rechnet der Handel daher die Zeit bis zum Ende der Weihnachtsferien zum Weihnachtsgeschäft.