Zum fünften Mal sind rund 100 Vertreter aus Händler- und Interessengemeinschaften, Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung zum NRW-Erfahrungs-Treffen (Erfa-Treffen) zusammen gekommen. Neben dem Austausch standen potenzielle Erfolgsprojekte zur Förderung von Städten und des lokalen Einzelhandels im Mittelpunkt.

Auf Einladung des Handelsverbandes NRW informierten sich 100 Praktiker in Ratingen über Weiterentwicklungsmöglichkeiten von Städten und Quartieren und erfolgsversprechende Ansätze zur Stärkung des stationären Einzelhandels. Unter dem Motto „CustomerCentriCity“ standen dabei insbesondere die zunehmend relevante Digitalisierung und Kundenzentrierung im Fokus.

Händlergemeinschaften sind essenzielle Unterstützer des Einzelhandels

 Laut einer Studie des Handelsforschungsinstituts ECC Köln werden sich 70 Prozent aller traditionellen Händler in den nächsten Jahren neu erfinden müssen –  oder vom Markt verschwinden. „Kommunen, Politik und die Händler selbst müssen an einem Strang ziehen, um den Standort Innenstadt auch in Zukunft attraktiv zu erhalten. Interessen- und Werbegemeinschaften sind dabei wichtige Akteure in der Stadt- und Handelsentwicklung“, sagt Rainer Gallus, Geschäftsführer des Handelsverbandes NRW. „Die Initiativen leisten vor Ort – oft ehrenamtliche – Arbeit, die durch keine andere Institution ersetzt werden kann.“

Hatten Städte ursprünglich die klassische Aufgabe der Versorgung, suchen Konsumenten heute zunehmend Erlebniseinkäufe, individuelle Beratungsansätze und Freizeitangebote. Das Treffen in Ratingen bot mit praxisnahen Vorträgen zahlreiche Impulse und Lösungsansätze für die künftige Positionierung und Vermarktung des Einzelhandels in Städten und Quartieren. So stellte unter anderem Jan Christoph Zimmermann das Projekt der „Future City Langenfeld“ vor,  während Norbert Sendke und Prof. Harald Ross ihre Erfahrungen bei der Markenentwicklung in der Stadt Wassenberg unter dem Titel „Konzept statt Hype“ weitergaben. Unterstützung stellte auch das NRW-Wirtschaftsministerium in Aussicht – hier gab Sarah Mietz einen Ausblick auf mögliche Schwerpunkte der nächsten Legislaturperiode.

Sowohl in den Vorträgen als auch in den Gesprächen wurde deutlich: Die individuellen Problemlagen von Städten unterscheiden sich oft erheblich, haben aber auch viele Schnittmengen. Die Gelegenheit, sich mit zahlreichen anderen Experten im Rahmen des Erfa-Treffens auszutauschen, nutzen auch immer mehr Teilnehmer aus angrenzenden Bundesländern. Das nächste und damit sechste Erfa-Treffen findet 2019 statt. Informationen: www.hv-nrw.de