Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Energieversorgung, Preissteigerungen, Lieferengpässe – Themen, die uns nun seit 2020 begleiten. Lockdown, Zugangsbeschränkungen, Maskenpflicht, Impfdiskussionen kamen hinzu. Es gab Zeiten, in denen dem Verkaufspersonal ausdrücklich Dank und Respekt bekundet wurde. Aber oftmals ist das mittlerweile wieder in Vergessenheit geraten.

Aktuell treiben jede und jeden viele dieser Themen immer noch um, aber gleichwohl wollten wir endlich wieder ein unbeschwertes Weihnachtsfest erleben, wollten Familie und Freunde treffen, Gottesdienste ohne Masken besuchen und natürlich noch nette Geschenke für die Lieben besorgen und die passenden Lebensmittel für ein Festessen einkaufen.

Weihnachtsstress? Nein, es ist das, was wir so sehr vermisst haben in den letzten Jahren! Wenn es Stress war, dann war er vielleicht auch positiv wegen der großen Freude auf die Treffen mit Familie und Freunden und dem Spaß, anderen mit einem ausgesuchten Präsent eine Freude zu bereiten.

In dieser Zeit waren wir dann vielleicht doch ungeduldiger und anspruchsvoller und haben das manchmal auch an Menschen ausgelassen, die eigentlich nur ihren Job (gut) machen, die uns helfen, die richtigen Produkte zu finden oder an der Kasse arbeiten, damit wir das Ausgesuchte bezahlen können. Diese Personen sind nicht für unsere Hektik verantwortlich, sie haben nicht aus eigenem Antrieb Preise erhöht oder präsentieren uns schon einmal ein leeres Regalfach, schon gar nicht haben sie uns Pandemie und Krieg und die Folgen beschert. Sie haben die gleichen Ängste und Sorgen und lassen doch über sich ergehen, dass vielleicht Kunden sich aufregen, weil die gewünschte Ware fehlt, dass eine Kasse mehr geöffnet werden könnte, dass Kassiervorgänge zu lange dauern (sie sind manchmal auch komplizierter als gemeinhin angenommen!), dass zu wenig Personal auf der Fläche ist (Krankheiten machen auch vor dem Einzelhandel nicht halt), …

Karin Eksen, Geschäftsführerin des Handelsverbandes in Münster:

„Ich hoffe, dass nun alle wieder entspannter sind und ein schönes Weihnachtsfest hatten. An dieser Stelle möchte ich allen Mitarbeitenden im Handel Respekt zollen und Dank sagen für die Geduld gerade in der doch oft hektischen Vorweihnachtszeit, für die Umsicht im Umgang mit so unterschiedlichen Kundentypen, für freundliche Worte, die so unschätzbar viel Gewicht haben, für die Rücksicht gegenüber den betrieblichen und Kundeninteressen. Ich erinnere mich immer sehr gerne an einen Spruch, der mich seit dem Eintrag in mein Poesiealbum 1966 begleitet: ‚Zwei Schlüsselchen öffnen dir jedes Herz, zwei niedliche kleine blanke; gib acht, dass du sie nie verlierst, sie heißen BITTE und DANKE.‘ Diese kleinen Worte werden im täglichen Miteinander allzu oft vernachlässigt, wie wir auch in unserem Projekt RespectWork feststellen mussten.

 DANKE‘ sage ich aber auch allen Kundinnen und Kunden, die durch ihren Einkauf im stationären Handel dazu beitragen, dass wir in unseren Städten eine Handelsvielfalt präsentiert bekommen, dass Arbeits- und Ausbildungsplätze bereitgestellt werden können, dass Steuereinnahmen dem Staat und den Kommunen für ihre Maßnahmen zufließen. Die Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig Begegnungen im Handel, in der Gastronomie und bei kulturellen Angeboten sind. Möge es bei allen Problemen und Krisen in der Welt ein gesundes und friedlicheres Jahr 2023 werden – zumindest im eigenen Umfeld kann man ja daran arbeiten!“

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