Die Entscheidung des Rates vom 26. November, den Beschluss für den Bau des städtischen Teils der Tiefgarage an den Wallhöfen mit der vorliegenden Faktenlage sowie dem Gutachten des Büros Dr. Jansen GmbH aufzuheben, stößt im Handel auf Unverständnis.

 Im Vertrauen auf die zugesicherte Realisierung des Bauvorhabens inklusive Tiefgarage haben die Einzelhandelsunternehmen in den Wallhöfen investiert und ihre Geschäfte in Betrieb genommen. „Wir möchten daran erinnern, dass die Stadt Ratingen sich mit dem Investor Tecklenburg darauf verständigt hat, dass die Stadt sich um ausreichend Parkflächen kümmert, wenn im Gegenzug große Einzelhandelsflächen seinerseits auch im 1. UG geschaffen werden“, sagt Dirk Wittmer vom Ratinger Ortsvorstand des HVR. Gerade der Einzelhandel mit Lebensmitteln und auch Tierbedarf ist auf eine ausreichende Parkplatzversorgung direkt am Einkaufsort angewiesen, weshalb derartige Handelsbetriebe zumeist auch an verkehrsgünstigen Standorten mit ausreichender Parkplatzversorgung angesiedelt werden. „Dass es u. a. mit dem EDEKA-Markt gelungen ist, einen Lebensmittelvollversorger im Stadtzentrum anzusiedeln, kann als Glücksfall für Ratingen gewertet werden“, erklärt Björn Musiol, Geschäftsführer und Regionalleitung Kreis Mettmann des HVR.

Die Kunden müssen ihre (Einkaufs-) Ziele mit dem Verkehrsmittel ihrer Wahl erreichen können. Bummeln, Kaffee trinken, ein Buch mitnehmen, das geht mit dem Fahrrad. Mehrere Tüten Wocheneinkauf oder auch 10 kg Hundefutter wiederum lassen sich schlecht mehrere Kilometer tragen. Die verschiedenen Wege (zu Fuß, PKW, ÖPNV, Fahrrad) stehen dabei nicht in einem Wettbewerb, sondern müssen im Sinne des unterschiedlichen Bedarfs- und Nutzerverhaltens abgedeckt werden. „Wir sprechen uns ganz klar nicht für eine Bevorzugung von PKWs aus. Laut einer aktuellen Studie* ist der PKW für 58,2% der Innenstadtbesucher aber immer noch das Transportmittel Nummer 1“, so Musiol weiter. Die Tiefgarage ist für Mieter und Kunden, wenn man das Wohn- und Einkaufsangebot auch in der Innenstadt zeitgemäß halten will, wichtig. Mit dem Widerspruch des Bürgermeisters Klaus Pesch gegen den Tiefgaragen-Ratsbeschluss gibt es Hoffnung, dass der Rat mit den vorliegenden Argumenten, die für eine weitere Tiefgarage sprechen, die Lage am 11. Dezember neu bewerten wird und der Bau der Tiefgarage wie zugesichert durchgeführt werden kann.

*vgl. „Deutschlandstudie-Innenstadt 2024“ www.cima.de/deutschlandstudie-innenstadt/

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