Landesdelegiertenversammlung des NRW-Einzelhandels: Mit Einkaufserlebnissen die Abkehr zum Online-Handel verhindern
Rund 70 Delegierte der nordrhein-westfälischen Handelsverbände kamen am Mittwoch zu ihrer Jahresdelegiertenversammlung im „Conference plus“ im Flughafen Düsseldorf zusammen. Michael Radau, Präsident des Handelsverbandes NRW, rief in seiner Rede dazu auf, die von amtlichen Statistiken attestierten Umsatzsteigerungen im Einzelhandel deutlich zu hinterfragen: „Denn die eigentlichen Zuwächse werden nach wie vor größtenteils im Online-Handel gemacht.“
Der Handelsverband NRW habe nicht nur die Aufgabe, Foren zu schaffen für neue Lösungsansätze, sondern stehe auch in der Pflicht, auf generelle Missstände in der Branche hinzuweisen. Sich wandelnde Kundenbedürfnisse oder die durch das wachsende Onlinegeschäft entstehende Strukturveränderungen im Einzelhandel wirken sich zunehmend sichtbar aus: etwa in Kleinstädten, die anfälliger für Leerstände werden, mangelnder Nahversorgung in ländlichen Regionen oder zunehmend fehlendem Nachwuchs für die Handelsbranche. Ein großer Grund zur Besorgnis liege auch in dem Umstand, dass zahlreichen Kommunen ihre bereits geplanten Sonntagsöffnungen aus Sorge vor Klagen ver.di´s vorsorglich streichen. Im Zuge dessen begrüßte Radau ausdrücklich die angestrebte Novellierung des Ladenöffnungsgesetzes, welches die Rechtsicherheit für zukünftige Sonntagsöffnungen schaffen soll. Letztere sind eines der entscheidenden gemeinschaftlichen Marketing-Instrumente des Handels in Zeiten sich wandelnder Konsumentenbedürfnisse. Studien belegen, dass die Wochenenden inzwischen Haupteinkaufszeiten sind.
Wie gut funktionierende Handelswelten geschaffen werden können, sehe man zudem an Geschäftsmodellen, die ihren Kunden mehr als nur das bloße Erwerben von Produkten ermöglichen: Mit der Verknüpfung von Einkaufen und Events, einem attraktiven Ladenkonzept, profunder Beratung und der Verschmelzung von stationären Abverkäufen und zusätzlichem Onlinehandel könnten Händler ein überzeugendes, nachhaltiges Einkaufserlebnis bieten. Diese Stärke – echte Emotionen und Erlebnisse zu schaffen – habe der stationäre Einzelhandel dem Onlinegeschäft voraus.
Die Landesdelegiertenversammlung ist eines der zentralen Organe des Handelsverbandes NRW. Sie setzt sich u.a. aus dem Präsidium des Handelsverbandes NRW, den Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden der Regionalverbände sowie den Delegierten der Regionalverbände zusammen. Die Landesdelegierten repräsentieren damit den Einzelhandel in NRW in seiner kompletten Bandbreite.
Verkaufsoffene Sonntage, Digitalisierung, Finanzierung: Landesdelegiertenversammlung des NRW-Einzelhandels schwört sich auf bevorstehende Herausforderungen ein
Am 14. September kamen die Landesdelegierten der nordrhein-westfälischen Einzelhandelsunternehmen zu ihrer Jahreshauptversammlung auf Einladung der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf zusammen. Auf der Agenda standen neben dem Dauerthema Digitalisierung die aktuelle Debatte um die verkaufsoffenen Sonntage sowie die Finanzierung in Zeiten der Nullzinspolitik.
Michael Radau, Präsident des Handelsverbandes NRW, bezog in seiner Rede im öffentlichen Teil der Veranstaltung, zu der auch zahlreiche geladene Gäste aus Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit kamen, deutlich Stellung zur aktuellen Debatte um Sonntagsöffnungen. ver.di agiere im Schulterschluss mit Kirchen und kirchennahen Organisationen in höchstem Maße reaktionär und an der Lebensrealität der Menschen vorbei. Radau: „Wenn die Gesellschaft Einkaufen am Sonntag tatsächlich ablehnt, wie erklären sich dann die sonntäglichen Peaks bei den Bestelleingängen der Online-Händler? Wie erklären sich die Autokolonnen, die sich sonntags in Richtung Niederlande in Bewegung setzen? Wie erklären sich die Massen, die sich an verkaufsoffenen Sonntagen durch die Städte schieben?“ ver.di schade mit seinem Generalangriff auf verkaufsoffene Sonntage vor allem dem Handel in kleinen und mittleren Städten, der in besonderem Maße darauf angewiesen sei, sich mithilfe von Sonderaktionen zu präsentieren, um Kunden zurück- oder neuzugewinnen. Damit würden nicht nur die Bemühungen der Landespolitik konterkariert, die den Handel vor Ort eigentlich zu fördern versucht. „ver.di nimmt bereitwillig in Kauf, den stationären Handel vor allem in Klein- und Mittelstädten nachhaltig zu schwächen!“ Das ginge auch zulasten der dortigen Strukturen, verdeutlichte der Präsident des Handelsverbandes NRW. Schließlich zahle der Handel vor Ort nicht nur Steuern. Er fungiere auch als verlässlicher Versorger, sei Sponsor diverser Feste, unterstütze Kitas, Schulen und Vereine finanziell und sei somit der Kitt im sozialen Gefüge einer Stadt, der Puls einer Kommune. Radau stellte klar, dass der Handelsverband NRW als Interessenvertretung der nordrhein-westfälischen Einzelhändler das Gespräch mit Kommunal- und Landespolitik sucht. Schließlich sei der Vorwurf, es gäbe einen „Wildwuchs bei Sonntagsöffnungen“ nicht im Ansatz gerechtfertigt. Das 2013 novellierte Ladenöffnungsgesetz (LÖG NRW) habe Sonntagsöffnungen im Lande klare Grenzen gesetzt. Einzelne Städte und Kommunen gingen dabei bei der Begrenzung verkaufsoffener Sonntage mit eigenen Kriterienkatalogen noch wesentlich weiter als es das LÖG NRW überhaupt verlange.
„Wir müssen alle an einem Strang ziehen!“, schwor Radau die Delegierten auf die zukünftigen Herausforderungen ein. Nicht nur die Digitalisierung und die Innovationsdichte der mit ihr verbundenen Märkte stellten den Handel vor stetig neue Herausforderungen und Möglichkeiten. Auch die Suche nach Nachwuchskräften und Auszubildenden treibe den Handel in NRW um. Zwar sei der Handel mit einem Jahresumsatz von rund 100 Millionen Euro als drittstärkste Wirtschaftskraft im Lande auch einer der wichtigsten Arbeitgeber, doch gestalte die seit Jahren zunehmende Akademisierung der Gesellschaft die Suche nach Auszubildenden immer schwieriger. Zu viele junge Menschen seien nicht ausreichend über die Möglichkeiten der Berufsausbildung informiert. „Hier sind wir als Unternehmer und die Schulen gleichermaßen in der Pflicht“, so Radau. Immerhin bilde der Handel in NRW rund 36.000 junge Menschen allein in den beiden Kernausbildungsberufen Kaufmann/-frau im Einzelhandel und Verkäufer/-in aus.
Viele Handelsunternehmen treibe zudem die Frage nach nachhaltigen Finanzierungsstrategien in Zeiten der langanhaltenden Nullzinspolitik um. Diesem Thema konnten sich die Delegierten mithilfe einer versierten Expertin annähern. Margarete Müller, Präsidentin der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Nordrhein-Westfalen zeigte auf, dass die anhaltende Nullzinspolitik auf allen Seiten ihren Tribut fordere: „Vor allem Banken, Versicherungen, Bausparkassen und Pensionsfonds leiden unter der lang anhaltenden Nullzinspolitik, da deren Ertragssituation zunehmend belastet wird“, analysierte Margarete Müller in Ihrer Rede. Aber auch Sparer zählten zu den Leidtragenden der Nullzinsen. Allerdings, so Müller, sei gleichzeitig auch die Entwertung des Geldes durch die Inflation sehr gering. Somit könnten Unternehmer, Arbeitnehmer, Häuslebauer und Steuerzahler den niedrigen Zinsen auch durchaus positive Seiten abgewinnen.
Die Landesdelegiertenversammlung ist eines der zentralen Organe des Handelsverbandes NRW. Sie setzt sich u.a. aus dem Präsidium des Handelsverbandes NRW; den Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden der Regionalverbände sowie den Delegierten der Regionalverbände zusammen. Die Landesdelegierten repräsentieren damit den Einzelhandel in NRW in seiner kompletten Bandbreite. Die Landesdelegiertenversammlung kommt jährlich zur Jahreshaupt-versammlung zusammen.
Auf der Landesdelegiertenversammlung des Handelsverbandes Nordrhein-Westfalen, die am 29. September in den Räumen der WL Bank in Münster stattfand, sind weitere Schritte für die strategische Neuausrichtung des Verbandes beschlossen worden. Ziel ist es, die Regionen in NRW unter dem Dach des Landesverbandes zu stärken. Hierfür haben die Delegierten des HV NRW im internen Teil der Veranstaltung das Präsidium neu gewählt. In der Veranstaltung stand zudem das Thema gesellschaftliches Engagement des Einzelhandels im Mittelpunkt. So wurde unter anderem eine Kooperation des Handelsverbandes NRW mit dem Deutschen Medikamentenhilfswerk action medeor vorgestellt. Zudem sprach als Gastredner Ex-Fußballprofi Christoph Metzelder über Fördermöglichkeiten für Kinder und Jugendliche.
Im internen Teil der jährlichen Landesdelegiertenversammlung fand die Wahl des für den Verband ehrenamtlich tätigen Präsidiums statt, das nun aus 17 Mitgliedern besteht. Michael Radau (SuperBioMarkt AG, Münster) wurde in seinem Amt als Präsident des HV NRW bestätigt. Ebenso wurden als 1. Vizepräsidentin Dr. Ines Knauber-Daubenbüchel (Carl Knauber Holding GmbH und Co. KG, Bonn) sowie als Schatzmeister Herbert Sütterlin (HIT Warenhaus GmbH & Co. KG, Aachen) wieder gewählt. Weitere Vizepräsidenten sind: Friedrich G. Conzen (CONZEN, Düsseldorf), Berndfried Dornseifer (REWE Group, Köln), Hartmut Buhren (Baustoffzentrum Wilhelm Harbecke GmbH, Mülheim), Martin Hergarten (Parfümerie & Lingerie VOLLMAR, Bonn), Hartmut Janßen (Tabak Janßen, Krefeld), Stefan Lenk (REWE Lenk, Bochum), Susanne Rexing (rexing Einrichtungshaus, Kleve), Claudia Runte (Lichthaus Runte, Iserlohn), Volker Schlinge (Galeria Kaufhof GmbH, Köln), Rainer Schorcht (Foto Schorcht, Gütersloh), Erich Stockhausen (REWE Stockhausen, Erkrath), Alfred Walzer (Walzer Elektronik Vertriebsgesellschaft mbH, Duisburg), Michael Wedell (METRO GROUP, Düsseldorf) sowie Michael Weiser (Weiser Verwaltungs GmbH, Gelsenkirchen). „Unser Ziel ist es, die Regionen in unserem Verbandsgebiet zu stärken, mit dem neu gewählten und größeren Präsidium – in dem die Regionen nun noch stärker abgebildet sind – können wir diese Aufgabe jetzt noch besser erfüllen“, sagte HV NRW-Präsident Michael Radau.
Spendenaktion mit action medeor startet im NRW-Einzelhandel
Angela Zeitammer von action medeor präsentierte den Delegierten im internen Teil zudem eine gemeinsame Spendenkampagne mit dem Deutschen Medikamentenhilfswerk. Bei der Aktion „Notfall-Pakete für Menschen“ packen Händler und Kunden gemeinsam Spendenpakete im Wert von je 1.000 Euro, mit denen action medeor 1.000 Menschen drei Monate lang eine medizinische Erstversorgung zukommen lassen kann. „Der Einzelhandel erreicht täglich tausende Menschen und ist so eine ideale Werbeplattform für die Aktion“, sagte Dr. Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes NRW. „Zudem bemerken wir bei Händlern und Kunden eine große Spendenbereitschaft, sodass wir dieses Engagement gerne durch eine gemeinsamen Aktion mit action medeor unterstützen möchten.“
Auch im weiteren Verlauf des Tages war das gesellschaftliche Engagement des Einzelhandels Thema. In seinem Grußwort im öffentlichen Teil rief der Präsident des Handelsverbandes NRW Michael Radau mit Blick auf die aktuelle Flüchtlingssituation dazu auf, sich noch stärker in diesem Bereich zu engagieren. „Wir sollten die Flüchtlinge nicht nur in unserem Land, sondern auch in unseren Firmen willkommen heißen und mit ihnen zusammenarbeiten. Wir sollten uns für diese Menschen engagieren, um ihnen so die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu engagieren“, sagte Radau. Gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel, der auch die Einzelhandelsbranche in den kommenden Jahren beschäftigen wird, gelte es, Menschen Chancen zu geben und Potenziale zu nutzen. „In diesem Zusammenhang ist es genauso wichtig, dass wir unsere Bemühungen in der Aus- und Weiterbildung unseres Personals ausweiten“, sagte Radau.
Dafür Menschen Chancen zu geben – vor allem Kindern und Jugendlichen –, warb auch der Gastredner im öffentlichen Teil der Landesdelegiertenversammlung Christoph Metzelder. Der Ex-Fußballprofi stellte in seinem Vortrag „Der Schlüssel unserer Zukunft: Kinder und Jugendliche stärken“ die Arbeit der Christoph Metzelder Stiftung vor. Seit 2006 engagiert sich die Organisation vor allem in den Bereichen Bildung, Ausbildung und Integration. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen einen guten Start ins Leben zu ermöglichen und ihnen damit Perspektiven für eine Zukunft aufzuzeigen.
Die Landesdelegiertenversammlung fand in diesem Jahr auf Einladung der WGZ Bank in den Räumlichkeiten der WL Bank in Münster statt. Michael Radau bedankte sich für die gute Zusammenarbeit zwischen Einzelhandel und den beiden Banken stellvertretend bei WL Bank-Vorstand Dr. Carsten Düerkop, der im öffentlichen Teil ebenfalls ein Grußwort an die Anwesenden aus Handel, Wirtschaft und Politik richtete.
Quo vadis Einzelhandel? Der Handelsverband Nordrhein-Westfalen (HV NRW) hat sich auf seiner diesjährigen Landesdelegiertenversammlung am 29. Oktober 2014, die in Düsseldorf in Kooperation mit der Fachmesse NEOCOM 2014 stattfand, mit dem Thema Zukunft des Einzelhandels auseinandergesetzt. Welche technischen Neuerungen kann der stationäre Handel nutzen, um sich zukunftsfähig aufzustellen? Wie gewinnt man junge Menschen als Kunden, ohne die Kundenbindung zu älteren Generationen zu vernachlässigen? Mit welchen Strategien kann der Einzelhandel dem Strukturwandel begegnen? Waren nur einige der Fragen mit denen sich die Teilnehmer im internen Teil für HV NRW-Delegierte und im öffentlichen Teil mit geladenen Gästen und Besuchern der Neocom auseinandersetzten.
Im internen Teil der Veranstaltung standen verbandsinterne Themen auf der Tagesordnung. Unter anderem trafen die Delegierten strategische Entscheidungen für die künftige Verbandsarbeit.
Der Präsident des HV NRW Michael Radau nutzte die Veranstaltung, um ein Jahr nach seiner Wahl, eine Bilanz zu ziehen. Er sieht den Verband und den NRW-Einzelhandel auf dem richtigen Weg. „Jedoch ist der Lauf, zu dem wir angetreten sind, ein Marathon und kein Sprint. Es gibt also keinen Grund, sich zurückzulehnen“, sagte er. Radau sieht für die Branche besonders zwei Herausforderungen: Einerseits den Strukturwandel, der Veränderungen in Innenstädten und der Kundenstruktur mit sich bringt, und andererseits die Frage, wie stationärer und Online-Handel miteinander verbunden werden können. „Wir müssen die Gelegenheit nutzen, um aktiv Prozesse mitzugestalten. Allerdings sieht sich der Handel mit Themen konfrontiert, die nicht nur in den Geschäften spürbar sind. Vielmehr sind es Veränderungen in unserer Gesellschaft, die uns alle über kurz oder lang betreffen“, sagte Radau. Daher sieht er auch Politik und Verwaltungen in der Verantwortung.
Michael Radau betonte die wichtige Rolle des Einzelhandels und appellierte deswegen auch an die anwesenden Entscheidungsträger, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. „Der Einzelhandel gibt Kommunen ein Gesicht, füllt Stadtzentren mit Leben, verschafft Steuereinnahmen und gibt Menschen Arbeitsplätze und Perspektiven – er erfüllt für und in unserer Gesellschaft immens wichtige Funktionen“, sagte Radau. „Der Einzelhandel ist eine relevante Branche, darauf können wir stolz sein.“
Das Thema Zukunft des Einzelhandels griffen auch Professor Dr. Jens Böcker und Jan Höttges von Böcker Ziemen Management Consultants in ihrem Vortrag „Kundennähe der nächsten Generation – wie Technologie die Kundenbeziehung neu definiert“ auf. Die beiden Referenten gingen konkret auf die Auswirkungen neuer Medien, Kanäle und Devices auf den Einzelhandel ein. Dabei stellten sie nicht nur technologische Möglichkeiten dar, sondern präsentierten auch, wie durch diese Wettbewerbsvorteile für die Branche generiert werden können. Die Empfehlung der Experten an die Einzelhändler: Die Kommunikation mit den Kunden verstärken und dafür sämtliche zur Verfügung stehenden Kommunikationskanäle nutzen. „Wer die Vielfalt der Absatz- und Kommunikationswege beherrscht, sichert sich für die Zukunft den entscheidenden Wettbewerbsvorteil“, sagten die Referenten zum Abschluss ihres Vortrags.
Die Landesdelegiertenversammlung des HV NRW fand in diesem Jahr zum ersten Mal in Kooperation mit der Neocom 2014, der Fachmesse für eCommerce und Multichannel-Handel, statt. Aus Sicht des Hauptgeschäftsführers des HV NRW, Dr. Peter Achten, eine optimale Kommunikationsplattform für den Verband: „Für den NRW-Einzelhandel gilt es, Strategien und Konzepte zu entwickeln, um sich in einer zunehmend digitalisierten Warenwelt zukunftsfähig zu positionieren. Die Fachmesse Neocom zeigt, dass dies nicht zwangsläufig eCommerce bedeuten muss.“
Michael Radau, Vorstandsvorsitzender der SuperBioMarkt AG, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes Westfalen-Münsterland und langjähriger Vize-Präsident des Handelsverbandes NRW ist am Montag, 30. September 2013, im Rahmen der Landesdelegiertenversammlung des Handelsverbandes NRW zum neuen Präsidenten gewählt worden.
Der 52-jährige Münsteraner folgt damit auf Friedrich G. Conzen, der die Geschicke des Verbandes über nahezu 20 Jahre gelenkt hat. „Ich werde meinen Teil dazu beitragen, den NRW-Einzelhandel als drittgrößte Wirtschaftskraft und Arbeitgeber von über 750.000 Beschäftigten und Auszubildenden noch weiter in die Mitte von öffentlichen, politischen und medialen Interesse zu rücken“, sagte Radau anlässlich seiner Wahl am Montagnachmittag.
Besonderer Dank, so Radau, gelte Friedrich G. Conzen, der seit 1994 an der Spitze des Interessen-, Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbandes für den nordrhein-westfälischen Einzelhandel stand und diesen mit Umsicht, Erfahrung und Sachverstand über zwei Jahrzehnte erfolgreich geleitet hat. Der Düsseldorfer Friedrich G. Conzen wurde von den Landesdelegierten zum Ehrenpräsidenten des Handelsverbandes NRW gewählt. Sein Amt als Vorstandsvorsitzender des regional ansässigen Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverbandes behält er weiterhin inne.
Michael Radau ist Vorstandsvorsitzender der SuperBioMarkt AG, die an aktuell 19 Standorten in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen über 500 Mitarbeiter beschäftigt. Neben seinem ehrenamtlichen Engagement im Einzelhandelsverband Westfalen-Münsterland sowie im Präsidium des Handelsverbandes NRW sitzt Michael Radau dem Handelsausschuss der IHK Nord Westfalen vor.
Während der Landesdelegiertenversammlung 2013 wurde darüber hinaus im Rahmen der turnusmäßig anstehenden Neuwahlen für das Präsidium ein Großteil der Präsidiumsmitglieder im Amt bestätigt. Es konnten aber auch zwei neue Mitglieder im Präsidium des Handelsverbandes NRW begrüßt werden: Rainer Schorcht, Inhaber des gleichnamigen Foto-Fachgeschäfts in Gütersloh, sowie Erich Stockhausen, Inhaber von zwei REWE-Märkten in Erkrath, wurden durch die Delegierten des Handelsverbandes NRW neu in das Präsidium gewählt.
Im Amt bestätigt wurden die Vize-Präsidentin Dr. Ines Knauber-Daubenbüchel (Carl Knauber Holding GmbH und Co. KG, Bonn) und der Vize-Präsident Ulrich Köster (Galeria Kaufhof, Köln), der auch gleichzeitig als Vorsitzender der Tarifkommission die Tarifverhandlungen für die Arbeitgeberseite in NRW führt. Ebenfalls im Amt bestätigt wurden Herbert Sütterlin (HIT Warenhaus GmbH & Co. KG, Aachen), der gleichzeitig das Amt des Schatzmeisters innehat, Jürgen Bessel (Optik Bessel GmbH & Co. KG, Essen), Dr. Oliver Pieper (Stadt-Parfümerie Pieper, Herne), Claudia Runte (Lichthaus Runte, Iserlohn), Dr. Daniel Terberger (KATAG AG, Bielefeld) und Michael Wiedmann (METRO Group, Düsseldorf).
Auf der Landesdelegiertenversammlung des Handelsverbandes Nordrhein-Westfalen bestätigte der Präsident des Verbandes, Friedrich G. Conzen, die Umsatzprognose aus dem Frühjahr. Man gehe für 2012 weiterhin von einem nominalen Plus von 1,5 Prozent aus. Gleichwohl müsse sich die Branche auf einige Herausforderungen einstellen.
Die Einzelhandelsumsätze haben im ersten Halbjahr 2012 die Erwartungen der Branche erfüllt, teilte der Handelsverband Nordrhein-Westfalen (HV NRW) anlässlich der Landesdelegiertenversammlung des Branchenverbandes im Congress-Centrum Ost der Koelnmesse mit. Nominal liegen die Umsätze bis dato bei einem Plus von 2,1 Prozent. „Wir gehen weiterhin davon aus, dass wir unser für 2012 prognostiziertes nominales Umsatzplus von 1,5 Prozent erreichen“, sagte Friedrich G. Conzen, Präsident des HV NRW. Besonders erfreulich ist auch die Entwicklung im Beschäftigtenbereich: Im laufenden Jahr kann die Branche durchweg Personalzuwächse melden. Doch gerade hier muss sich der Einzelhandel zukünftig auf neue Herausforderungen einstellen. „Dass wir weniger und älter werden, hat bereits heute Einfluss auf den Arbeitsmarkt. Zukünftig wird es immer mehr unbesetzte Ausbildungsplätze geben“, warnte Dr. Oliver Koppel vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln, in seinem Vortrag zum Thema Fachkräftemangel.
Doch diese Aufgabe wird nicht als einzige zu lösen sein: „Das veränderte Konsum- und Mobilitätsverhalten einer sich im demografischen Wandel befindlichen Gesellschaft ist nur eine Herausforderung, der sich der nordrhein-westfällische Einzelhandel stellen muss“, schwor der Kölner Bürgermeister Hans-Werner Bartsch in seiner Begrüßung die Landesdelegierten ein. Umso besser sei es, führte Bartsch weiter aus, dass die Branche eine starke und schlagkräftige Interessenvertretung habe, um die zukünftigen Herausforderungen anzunehmen. Und davon stehen so einige ins Haus. So wandte Verbandspräsident Friedrich G. Conzen den Blick in Richtung Bundes- und Landespolitik. „Die beschlossene Novellierung des EEG belastet den Einzelhandel in NRW mit über 200 Millionen Euro jährlich“, zeigte Conzen ein bundespolitisches Thema auf. Es könne nicht sein, dass der Handel zur Finanzierung energieintensiver Industrieunternehmen herangezogen werde. Aber auch landespolitisch ist die Agenda gesetzt: „Die Ansiedlung großflächigen Einzelhandels mit zentrenrelevanten Sortimenten auf der grünen Wiese muss rechtskräftig unterbunden werden. Die Landesregierung muss hierfür eine fundierte Grundlage schaffen“, so Conzen. Mit dem „Sachlichen Teilplan Großflächiger Einzelhandel“ sei zunächst nur der richtige Weg eingeschlagen. Kritisch blickt die Branche auch auf die angestrebten Veränderungen beim Ladenöffnungsgesetz (LÖG). Vor dem Hintergrund der geplanten Beschränkung der verkaufsoffenen Sonntage auf eine maximale Anzahl von Kalendertagen sowie die Bindung an aufwendige Antrags- und Genehmigungsverfahren mahnte Conzen: „Man kann nur hoffen, dass sich ein neues LÖG nicht zu einem Bürokratiemonster und Umsatzverhinderer entwickelt!“
Während der Delegiertenversammlung wurde erstmals Michael Wiedmann, Metro AG, einstimmig in das Präsidium des Handelsverbandes Nordrhein-Westfalen gewählt. Zum Vizepräsidenten wurde das bisherige Präsidiumsmitglied Ulrich Köster, Galeria Kaufhof GmbH, ebenfalls einstimmig durch das nordrhein-westfälische Handelsparlament gewählt.
Der Einzelhandel in Nordrhein-Westfalen zeigt sich noch zufrieden. Dieses Ergebnis der aktuellen Konjunkturstudie des Handelsverbandes NRW wurde anlässlich der Landesdelegiertenversammlung, die am 5. Oktober in der WGZ Bank stattfand, präsentiert. „Wir sind im Einzelhandel noch zuversichtlich, im Jahresverlauf eine schwarze Null zu erreichen“, sagte Friedrich G. Conzen, Präsident des Handelsverbandes NRW. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass 39 Prozent der Befragten im Vergleich zum Vorjahresraum für das erste Halbjahr 2011 über eine verbesserte Geschäftslage berichten. 36 Prozent gehen davon aus, dass sich dieser positive Trend bis an das Jahresende fortsetzt. Hans-Bernd Wolberg, Vorstand der WGZ Bank und Gastgeber der Veranstaltung, teilte diese positive Einschätzung: Das aktuelle Stimmungsbarometer, eine halbjährlich erhobene Umfrage der WGZ Bank unter mittelständischen Unternehmen aus NRW, zeige ein Rekordhoch auf. Unter Betrachtung des bevorstehenden Weihnachtsgeschäftes äußerte sich Präsident Conzen deswegen optimistisch: „Ich gehe weiterhin von einem nominalen Umsatzplus von insgesamt 1,5 Prozent für das Geschäftsjahr 2011 aus.“
Conzen nutzte die Veranstaltung auch für Kritik an der Politik: „Von der augenblicklichen Debatte um das Ladenöffnungsgesetz in NRW erwarte ich keine positiven Effekte für den Einzelhandel“, so Conzen. „Die Frage, ob die Möglichkeit zur Sonntagsöffnung weiter beschränkt werden muss, stellt sich dem Einzelhandel nicht. Wer sich die Entwicklungen im Internethandel oder die sonntäglichen Besucherströme in die Niederlande anschaut, weiß, dass diese Debatte an der Lebenswirklichkeit der Verbraucher vorbeigeht.“
Vor diesem Hintergrund zollte der Präsident des HV NRW dem hohen und anhaltenden Engagement, mit dem in den Einzelhandelsverbänden auf regionaler und Landesebene Interessenvertretung betrieben wird, seinen Respekt. „Bleiben Sie am Ball“, fordert Conzen die Landesdelegierten gleichzeitig auf, „vor uns liegt viel Arbeit.“
Unter diesem Gesichtspunkt konnte sich der langjährige Präsident besonders über die Zuwahl von zwei neuen engagierten Mitgliedern in das Präsidium des HV NRW freuen: Herbert Sütterlin, Lebensmitteleinzelhändler und Vorsitzender des Einzelhandels- und Dienstleistungsverbandes Aachen Düren Köln, sowie Dr. Oliver Pieper von der gleichnamigen Stadtparfümerie aus Herne.