Der Beschluss des Rates, die Parkgebühren für öffentliche Parkplätze, Park-häuser und Tiefgaragen in Dortmund zu erhöhen, wird sich nach Auffassung des Handelsverbandes Westfalen-Münsterland nachteilig für den innerstädti-schen Einzelhandel auswirken, wenn nicht zumindest gleichzeitig die Alternati-ven für eine gute Erreichbarkeit der Innenstadt attraktiv gestaltet werden. Zu-dem kommen alle aktuellen Untersuchungen zu den Gründen, weshalb Men-schen die Innenstadt aufsuchen, zu dem Ergebnis, dass dies zum weit über-wiegenden Teil das Einkaufen im Einzelhandel ist.

Thomas Schäfer, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Westfalen-Münsterland, hat zwar Verständnis für die Entscheidung als solche, mahnt aber ein Gesamtkonzept, wie es z.B. im Masterplan Mobilität festgehalten ist, an: „Wir begrüßen die angestrebte Mobilitätswende ausdrücklich, erwarten aber, dass gute Alternativen für den Besuch der Innenstadt vorhanden sind. Die Erreichbarkeit der Innenstadt ist auf vielfältige, verlässliche und in jeder Hinsicht attraktive Verkehrsmittel angewiesen, die je nach Anlass, Wetter, An-reisezeit und -weg, aber auch nach Alter und Gesundheitszustand vielfältig sein müssen und stark variieren können. Der Mix aus ÖPNV, PKW, Zweirad und Fußwegen muss aus der Sicht möglichst aller Besucherinnen und Besu-cher interessant, gefällig und annehmbar sein. Eine deutliche Anhebung der Parkgebühren ohne gleichzeitige Attraktivierung der Erreichbarkeit der City wird hingegen viele Kundinnen und Kunden von einem Besuch der Innenstadt abhalten. Davon profitieren dann nicht einmal die Dortmunder Vororte, sondern in erster Linie die Einkaufscenter auf der grünen Wiese, die keine Parkgebüh-ren erheben, und der Online Handel, der die bestellten Waren sogar noch an-liefert.“

Dass die Parkgebühren erstmals seit 30 Jahren angehoben werden ist aus Verbandssicht ebenso wenig ein überzeugendes Argument, wie der Umstand, dass andere Städte teilweise noch höhere Parkgebühren fordern. „Die Dort-munder Innenstadt punktet immer noch mit ihrem vielfältigen Warenangebot, mit guter Erreichbarkeit, mit vielfältigen Aktionen und Veranstaltungen und mit ausreichenden Parkmöglichkeiten,“ meint Thomas Schäfer und erläutert, „da-her sollten Parkgebühren zwar für die notwendige Fluktuation auf den Park-plätzen sorgen, aber nicht abschreckend wirken. Der Kunde kann sich gegen den Innenstadtbesuch entscheiden, ohne auf die Warenverfügbarkeit zu ver-zichten. Die City aber braucht die Besucher, um ihren vielfältigen Funktionen gerecht werden zu können. Deshalb ist eine funktionierende alternative Ver-kehrsinfrastruktur unabdingbar, damit der Mobilitätswandel gelingen kann und von den Bürgern akzeptiert wird.“

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