Sowohl aktuelle Zahlen des EHI Retail Institutes als auch die Daten der polizeilichen Kriminalstatistik zeigen einen deutlichen Anstieg bei der Zahl der Ladendiebstähle in Deutschland. Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert deshalb klare und spürbare Konsequenzen für Ladendiebe.

„Ladendiebstahl ist keine Kleinigkeit, sondern ein ernstzunehmendes Vermögensdelikt. Jahr für Jahr erleidet der Einzelhandel in Deutschland auf diese Art Verluste in Milliardenhöhe. Da darf es keine Bagatellisierung oder falsch verstandene Toleranz geben“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der HDE geht davon aus, dass die Dunkelziffer beim Ladendiebstahl bei bis zu 90 Prozent liegt. Denn eine Vielzahl der Delikte wird erst gar nicht bei der Polizei angezeigt. Viele Händlerinnen und Händler haben die Erfahrung gemacht, dass die angezeigten Ladendiebe meist ohne größere Konsequenzen davonkommen. In der Folge unterbleibt häufig die Anzeige. „Wir brauchen eine konsequentere Sanktionierung des Ladendiebstahls. Hier geht es um das Eigentum von Unternehmen“, so Genth weiter.

Der zuletzt in der polizeilichen Kriminalstatistik festzustellende enorme Anstieg der angezeigten Ladendiebstähle dürfte allerdings mit der Corona-Pandemie zusammenhängen. Denn während der Lockdowns und in Zeiten von weniger Kundenfrequenz, hatten es Ladendiebe deutlich schwerer. Deshalb sieht man im Vergleich des Jahres 2022 mit dem Vorjahr einen deutlichen Anstieg der Diebstahlsanzeigen im Einzelhandel. Für den manchmal vermuteten Zusammenhang zwischen aufgrund der Inflation steigenden Preisen und einem Anstieg bei den Ladendiebstählen gibt es dagegen keine Anhaltspunkte.

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Quelle: HDE