Aufbau einer zentralen Anlaufstelle für das Thema Künstliche Intelligenz im Einzelhandel

Im Rahmen des neuen KI.NRW-Flagship-Projektes werden KI-Anwendungen identifiziert, erprobt, demonstriert und bedarfsgerecht als “Navi” bereitgestellt. Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen werden KI-Anwendungen so einfacher zugänglich und unmittelbar anwendbar gemacht. Für die Umsetzung sorgt ein Konsortium aus gmvteam, Handelsverband NRW und European EPC Competence Center (EECC).

Nordrhein-Westfalen ist der Handelsstandort Nummer eins in Deutschland. Mehr als jedes fünfte deutsche Handelsunternehmen hat hier seinen Sitz. Aktuell erlebt der Handel durch den technologischen Wandel hin zu digitaler Wertschöpfung sowie als Reaktion auf externe Faktoren wie z.B. die Lieferkettentransparenz, Fachkräftemangel und veränderte Kundenbedürfnisse einen beschleunigten Umbruch. KI ist ein geeignetes Werkzeug, um die Entstehung und Folgen solcher Umbrüche frühzeitig zu erkennen und unternehmerische Maßnahmen zu ergreifen.

Die Bedeutung künstlicher Intelligenz im Einzelhandel

Aktuell wird Künstliche Intelligenz im Einzelhandel nur begrenzt eingesetzt. Dies begründet sich vor allem in der Komplexität und den hohen Kosten vieler Anwendungen. KI ist in immer größerem Maße ein wichtiger Treiber für den nachhaltigen Erfolg. Dies gilt besonders im inhabergeführten Einzelhandel, dem gerade unter dem Aspekt der Vitalisierung von Innenstädten eine besondere Bedeutung zukommt. Hier setzt das Vorhaben an: Ziel ist es, ein Online-Portal zu entwickeln, das kleinen und mittleren Handelsunternehmen die Möglichkeit bietet, sich barrierefrei über die passenden KI-Anwendungen ihrer Branche zu informieren und geeignete Lösungen zu finden.

Wichtiger Beitrag für die Zukunftsfähigkeit des Einzelhandels

Durch die erarbeiteten und demonstrierten Use Cases werden Zugangshürden abgebaut und eine einfache Anwendung dieser Technologien ermöglicht. Beim Handelsverband angesiedelte „KI-Navigatoren“ stehen den Unternehmen zudem unmittelbar bei Fragen und Umsetzungsvorhaben zur Seite. Frank Rehme von der gmvteam GmbH weist auf diese niedrigen Zugangshürden hin: »Über ein Onlineportal werden durch geeignete Dashboards Informationen bereitgestellt, die für Händler*innen entscheidungsunterstützend sind. Zeitintensive Arbeits- und Entscheidungsvorgänge werden zukünftig vereinfacht oder automatisiert.

Dadurch entsteht nicht nur ein großer Kostenvorteil durch mehr Prozesstransparenz, sondern auch neuer Freiraum zur Optimierung des kundenzentrierten Geschäftsmodells«. Dies wird sich langfristig positiv auf das Kaufverhalten der Kundschaft auswirken. »Wir wollen nicht nur zeigen, wo bereits überall KI drinsteckt, sondern wie man sie als kleines und mittleres Unternehmen mit überschaubaren Ressourcen im täglichen Geschäft einsetzen kann.«, so Dr. Peter Achten, Hauptgeschäftsführer vom Handelsverband NRW.

Im Schulterschluss mit einer verstärkten Digitalisierung wird KI im Handel einerseits händlerseitig die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen in NRW verbessern, andererseits auch das Land NRW in deren Adaptionsfähigkeit und Resilienz stärken. Das ist ein deutlicher Vorteil bei Veränderungen von makroökonomischen Trends und weiteren negativen Einflüssen von außen.

»Lieferketten der Zukunft werden mehr und mehr in Echtzeit gesteuert werden und sind zukünftig ohne den Einsatz von KI kaum mehr vorstellbar. KI wiederum kann überall dort seine Stärken ausspielen, wo es eine starke Daten- und Knowhow-Basis gibt, wie in NRW. Das Leuchtturmprojekt „KI Navi für den Handel“ möchte diese Assets für die Zukunft des Handels in NRW nutzbar machen. «, so Conrad von Bonin, Geschäftsführer der European EPC Competence Center GmbH (EECC).

Wirtschaftsministerin Mona Neubaur „Das Potenzial Künstlicher Intelligenz im Einzelhandel ist enorm. Davon können auch kleine und mittlere Unternehmen profitieren. Wir möchten die Händlerinnen und Händler Nordrhein-Westfalens dabei unterstützen, dieses Potenzial zu heben und damit auch dauerhaft ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Die Unternehmerinnen und Unternehmer erhalten über das Projekt die Möglichkeit, unmittelbar von zukunftsweisenden, anwendungsorientierten Ergebnissen der KI-Forschung zu profitieren.“

Das „KI Navi für den Handel“ erhält und stärkt somit den Handelsstandort und trägt dazu bei, eine bundes- und europaweite Vorreiterrolle für den Bereich KI im Handel einzunehmen.

Das Projekt wird vom Land NRW gefördert. Es begann am 1. Januar 2024 und hat eine Laufzeit von vier Jahren. Als Konsortialführerin übernimmt die gmvteam GmbH die Leitung des Projektes.

Ansprechpartnerin

gmvteam GmbH
Claudia Lehmann
Geschäftsführerin
claudia.lehmann[at]gmvteam.de
Telefon 0211 5989 6507

Pressemitteilung als PDF zum Download

Das Konsortium des Vorhabens „KI Navi im Handel“

gmvteam GmbH

Die gmvteam GmbH ist die Ergebnismanufaktur für Transformation im Handel. 2013 vom Handelsexperten Frank Rehme gegründet, liegen die Handlungsfelder der gmvteam GmbH in der Entwicklung und praktischen

Umsetzung von Innovationsprojekten und Geschäftsmodellentwicklung sowohl in Großkonzernen als auch in kleinen und mittleren Unternehmen. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf klassischen Digitalisierungs-, sondern auch auf KI-basierende Lösungen und deren Umwandlung in Business Cases. Dabei setzt die gmvteam GmbH auf die enge Zusammenarbeit mit führenden Hochschulen und Forschungseinrichtungen und einem großen nationalen und internationalen Partnernetzwerk.

Handelsverband NRW

Der Handelsverband NRW vertritt als Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband die Interessen von über 100.000 Einzelhandelsbetrieben jeglicher Unternehmensform und -größe. Mit den technischen und gesellschaftlichen Veränderungen wandelt sich auch das Leistungsspektrum des Verbandes. Früh schon bot der Handelsverband auch Unterstützung bei digitalen Fragen, die Erweiterung rund um die KI-relevanten Themen ist damit nur logische Konsequenz.

European EPC Competence Center GmbH (EECC)

Das EECC, 2007 gegründet von NRW-Unternehmen wie GS1, DHL, Metro und Karstadt, entwickelt branchenübergreifend Lösungen für die Erfassung und Nutzung von Daten in komplexen Lieferketten und Handelsprozessen. In seinen InnovationLabs in Neuss konzentriert es sich auf die Entwicklung und Integration neuer Technologien für das Internet der Dinge (IoT). Große Handelskonzerne in Europa nutzen bereits erfolgreich EECC-Lösungen zur Optimierung ihrer Lieferketten und Kundenbindungsmaßnahmen. Das EECC strebt nun danach, durch die Einbindung von KI und standardisierten Methoden auch kleinen und mittleren Unternehmen die automatisierte Sammlung und Auswertung ihrer Prozessdaten zugänglich zu machen, um individuelle Betriebsabläufe zu optimieren.