Das für viele Branchen so wichtige Weihnachtsgeschäft ist in diesem Jahr nur für wenige Unternehmen wirklich zufriedenstellend. Bewertungen zwischen Zufriedenheit und Enttäuschung wechselten sich im wöchentlichen Rhythmus ab. Äußerten sich in der letzten Novemberwoche noch mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen als zufrieden, sank die Zufriedenheit in der vierten Adventswoche auf gerade einmal ein knappes Viertel – das ergaben wöchentliche Umfragen der Handelsorganisation auf Bundes- und auf Landesebene.

Thomas Schäfer, Geschäftsführer des Handelsverbandes NRW Westfalen-Münsterland sieht seine Erwartungen bestätigt: „Die Menschen kaufen natürlich auch in diesem Jahr gerne Geschenke, allerdings weniger und preisbewusster, übrigens sowohl online als auch stationär. Dass zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts noch überwiegend Kaufzurückhaltung herrschte, war zu erwarten, dass sich das in der Woche vor dem 4. Advent wesentlich geändert haben würde, war erhofft worden, hat sich aber noch nicht bestätigt. Die Multikrisen dieses Jahres belasten die Kauflaune der Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie die Hoffnungen von Händlerinnen und Händlern. Dabei hatten wir uns alle nach der endlich beherrschbaren Corona-Pandemie auf etwas mehr „Normalität“ gefreut.

In vielen Innenstädten, Vororten und Nebenzentren beleben Weihnachts- und Adventsmärkte die Frequenz. Die Schaufenster sind festlich geschmückt und die Geschäfte haben sich gut mit Geschenken und Waren aller Art bevorratet. Trotzdem ist der Verlauf des Weihnachtsgeschäfts nur durchwachsen. Allerdings berichten insbesondere Geschäfte mit Nahrungs- und Genussmitteln über gute Umsätze. „Gegessen und getrunken wird immer, doch auch dort wird auf den Preis geachtet“, weiß Verbandsgeschäftsführer Schäfer, der zudem darauf hinweist, dass sich „gesunkene Temperaturen zwischenzeitlich positiv auf das Geschäft vieler Bekleidungsunternehmen ausgewirkt haben, aber nicht dauerhaft und keineswegs so, dass die Umsatzrückgänge der vergangenen Wochen und Monate ausgeglichen werden könnten. Die nachwirkenden Auswirkungen der Corona-Pandemie und die aktuelle Energiekrise hemmen die ansonsten für die Weihnachtszeit übliche Konsumlaune.“

Ob am Jahresende noch ein einigermaßen zufriedenstellendes Ergebnis festgestellt werden kann, ist laut Thomas Schäfer derzeit nicht vorhersehbar: „Der Einzelhandelsumsatz wird am Jahresende sicher nominell gestiegen sein, was aber auch nur die Preissteigerungen widerspiegelt. Real wird der Umsatz für die große Vielzahl der Handelsunternehmen am Jahresende gesunken sein und dass in einer Zeit, in der insbesondere inhabergeführte Unternehmen ihre Reserven während Corona aufgebraucht haben und wegen der aktuellen Krisen noch nicht wieder auffüllen konnten. Deshalb setzen viele Betriebe auf den Jahresendspurt vor den Festtagen und zwischen den Jahren. Denn noch ist das Weihnachtsgeschäft nicht vorbei und die auch in diesem Jahr vielfach verschenkten Gutscheine werden sicher in der letzten Jahreswoche noch einmal für gut besuchte Geschäfte sorgen.

>>> Pressemitteilung als pdf-Download!