Der November neigt sich dem Ende entgegen, vielerorts in der Region Ostwestfalen-Lippe starten nun die Weihnachtsmärkte und alles ist festlich geschmückt. Alles bereitet sich auf Weihnachten vor und so sind die letzten beiden Monate des Jahres für die Einzelhandelsbranche von immenser Bedeutung. Alle Vorzeichen sind gut und so erwartet der Einzelhandel in der Region Ostwestfalen-Lippe (OWL) – inklusive der eigenen Online-Umsätze – ein Plus von rund drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit wird in der Region OWL die Schwelle von 2,1 Milliarden Euro Umsatz im Weihnachtsgeschäft überschritten.

In jüngster Zeit wurden bereits vom Handelsverband Deutschland (HDE) die bundesweiten Zahlen für das Weihnachtsgeschäft in den Monaten November und Dezember veröffentlicht. Für das Weihnachtsgeschäft erwartet der HDE in diesem Jahr sogar ein Umsatzplus von nominal 3,9 Prozent inklusive der Online-Umsätze der bundesweiten Globalplayer auf dann insgesamt 91,1 Milliarden Euro deutschlandweit. Das ist ein Rekordwert, der allerdings auch auf einer besonders günstigen kalendarischen Konstellation beruht. So steht dem stationären Einzelhandel im November und Dezember jeweils ein Verkaufstag mehr zur Verfügung als im Vorjahr. Zudem ist die Lage der Verkaufstage im Dezember außerordentlich günstig, da gegenüber 2015 je zwei umsatzstarke Freitage und Samstage mehr zum Einkaufen zur Verfügung stehen.

Aufgrund dieser Umsatzerwartungen und um insgesamt dem Ansturm der Kunden zu Weihnachten gerecht zu werden, arbeiten neben den rund 70.000 Beschäftigten im OWL-Einzelhandel wieder zusätzlich bis zu 1.000 Weihnachtshelfer in den regionalen Geschäften. Damit ist der Handel vor Ort gut gerüstet für den Verbraucheransturm im Weihnachtsgeschäft.

Rund ein Fünftel des gesamten Jahresumsatzes entfällt auf die Monate November und Dezember. Allerdings unterscheiden sich die Erwartungen der Händler je nach Branche erheblich voneinander. Die Spielwaren werden sicher wieder an 1. Stelle stehen, gefolgt von Büchern, Unterhaltungselektronik und den klassischen Geschenke-Branchen Uhren, Schmuck, Parfümerieartikel sowie der Bekleidung. Aber auch der Online-Handel erwartet erneut ein Umsatzplus und wird allein rund 25 Prozent seines Jahresumsatzes im Weihnachtsgeschäft erzielen.

Der stationäre Handel hält mit Service und Beratung dagegen und bietet eben eine ganz besondere Einkaufsatmosphäre. Die Unternehmen erwarten demnach ein gutes Weihnachtsgeschäft. Zusätzlich ist laut den Marktforschern der GfK die Stimmung der Verbraucher auf einem ungebrochen hohen Niveau. Doch was planen die Verbraucher in diesem Jahr genau. Wie viel Geld planen Sie auszugeben und was wollen Sie dieses Jahr unter den Christbaum legen? Das beleuchtete eine breit angelegte Verbraucherbefragung zum Einkaufsverhalten im Weihnachtsgeschäft, die vom ifes Institut der FOM Hochschule mit Unterstützung des HDE unter über 59.000 Verbrauchern durchgeführt wurde. Demnach wollen knapp 23 Prozent der Verbraucher 2016 mehr Geld als im Vorjahr für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Fast 60 Prozent planen mit konstanten Ausgaben, knapp 18 Prozent wollen im Vergleich zu 2015 sparen. Im Ergebnis heißt das, dass jeder von uns 477 Euro für Weihnachtsgeschenke investieren wird. Damit steigt die Summe, die für Geschenke zu Heilig Abend ausgegeben wird, gegenüber dem Vorjahr um gut 4 Prozent weiterhin an. Wenig überraschend: Empfehlungen, Beratung vor Ort und das Internet sind die Hauptinformationsquellen bei der Geschenksuche. Qualität, Funktionalität, und Umtauschmöglichkeit sind die wichtigsten Kaufgründe. Innerhalb der Branchen liegen die Klassiker vorne: Gutscheine, Bücher und Kosmetik landen besonders häufig auf dem Gabentisch. Aber auch Uhren, Schmuck, Juwelen, Gold und Silberwaren stehen auf vielen Einkaufslisten ganz oben.

Auch sind die Städte weiterhin die Topstandorte für den Geschenke-Einkauf. Trotz der weiter steigenden Bedeutung des Online-Handels, wird der größte Teil der Geschenke in den Einkaufszentren, den Fachgeschäften und den Warenhäusern der Städte erworben. Auf das Gesamtjahr bezogen werden immer noch gut 90 Prozent aller Umsätze vor Ort im stationären Einzelhandel getätigt – wohlgemerkt über alle Branchen hinweg. So liegt der Anteil über das Internet getätigter Umsätze im Food-Bereich lediglich bei einem Prozent. Beim Textilhandel hingegen liegt die Quote bei ca. 25 Prozent Umsatzanteil.

Bereits an den letzten Wochenenden waren die Frequenzen in den Innenstädten der Region Ostwestfalen-Lippe erfreulich gut. Der Kundenansturm wird sich aber im Advent nochmals deutlich steigern und mit dem Start der Weihnachtsmärkte erstrahlen die Einkaufsstraßen nicht nur im Lichterglanz, sondern auch die festlich dekorierten Schaufenster locken die Kunden ins Geschäft. Für das Gesamtjahr 2016 erwartet die Region Ostwestfalen-Lippe einen Einzelhandelsumsatz von über elf Milliarden Euro.

Mehr Informationen online:

Handelsverband Nordrhein-Westfalen
Ostwestfalen-Lippe

Positive Vorzeichen für das Weihnachtsgeschäft
Presse-Bericht des Handelsverbandes NRW Ostwestfalen-Lippe (PDF-Dokument)